2. „Donald”
„Donald, der Schrecken der 2. Klasse, das ungezogenste Kind der East-Park-School (...)“ war derartig aggressiv und unbeeinflussbar, dass er als geistig retardiert eingestuft worden war und sogar medikamentös beruhigt wurde, weil sich Eltern, Lehrer, Psychologen und Ärzte nicht anders zu helfen wussten. „Aufgrund seiner schweren Verhaltensprobleme befand er sich die meiste Zeit außerhalb der Klasse. Wenn er in der Klasse war, verbrachte er die meiste Zeit damit, herumzuhüpfen und andere Kinder zu schlagen.“ (S. 6). Der behandelnde Therapeut diagnostizierte: „Die wahrscheinlichsten Verstärker für Donalds Problemverhalten waren das Schreien, das Klatschen und die Ergebenheit seiner Opfer. Sein unmögliches Verhalten in der Klasse sorgte für Aufmerksamkeit und er war in der Lage, den Lehrer zu übertrumpfen.“ (...) „Dieses alte Verhalten hörte auf, als ihm sein neues Verhalten wichtigere Verstärker einbrachte (...).“ Das waren in der genannten Folge „Bonbons, Sterne, Punkte für ein Fahrrad und schließlich Lob und Lächeln, die als Anerkennung von Erwachsenen für Donald von Wert waren.“ (S. 13) Die Belohnungen wurden systematisch und gestuft in Zusammenarbeit zwischen Therapeut, Lehrerin und Eltern gewährt, wenn Donald bestimmtes, vorher festgelegtes Verhalten zeigte. Zunächst erhielt Donald z.B. je einen Bonbon, wenn er einen Abschnitt in einem Arbeitsbuch bearbeitet hatte, sich gemeldet hatte und die Arbeit von der Lehrerin hatte ansehen lassen, außerdem „(...), wenn irgendein Klassenkamerad berichtete, Donald habe schön mit ihm gespielt, ihn nicht geschlagen oder sonst was Ähnliches getan (...).“ Nach acht Wochen hatte Donald seine schulischen Leistungen stark verbessert, (...) „in keiner Woche wurden mehr als fünf Schläge registriert und im Verlaufe von zwei Wochen schlug er überhaupt nicht. Er saß auf seinem regulären Platz in der Reihe (...)“ und in der letzten Schulwoche berichtete die Lehrerin: „Donald ist - zweifellos - dasjenige Kind in meiner Klasse, das sich am besten benimmt. Er steht nie mehr ohne Erlaubnis von seinem Platz auf. Selten erwische ich ihn beim Reden. Er stört die Spiele anderer nicht mehr (...)“ (S. 8).
Auch dieser Fall erscheint extrem und wurde offensichtlich von einem speziell eingesetzten Verhaltenstherapeuten zum guten Ende geführt. Kann aber die normale Klassen-Lehrerin in ähnlicher Weise wirken? Dazu ein weiteres Beispiel:
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