In zwei sehr verdienstvollen, leider heute kaum bekannten Arbeiten hat EDUARD SPRANGER in den 60-iger Jahren des letzten Jahrhunderts detailliert darstellt, in welchen Kultursituationen der Menschheitsgeschichte welche Erziehungsstile unter welchen Leitvorstellungen mit welchen Wirkungen und Nebenwirkungen praktiziert wurden und welche dieser Zielvorstellungen sich gegenseitig ausschließen.
Jeder Lehrer wird großen Gewinn aus dem gewissenhaften Studium der Texte ziehen, wenn er abschließend versucht, sich seines eigenen derzeitigen Standpunktes (z. B. anhand der Grafik zur räumlichen Darstellung der Erziehungsstile) zu vergewissern. Mit dem so gewonnenen Bewusstsein wird er jederzeit für sich begründete Zielentscheidungen treffen können, ohne in die Gefahr zu geraten, zufällige oder an Autoritäten angelehnte Urteile zu fällen.
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