Die Bildungstheoretiker forderten seinerzeit, inhaltliche Ziele im Unterricht so zu verwirklichen, dass gleichzeitig ein Beitrag zur Erreichung formaler Ziele geleistet wurde. So gut der Gedanke war, die Forderung blieb von geringer Wirkung, weil die bildungstheoretischen Didaktiker keine konkreten Modelle zur systematischen Erfassung formaler Ziele zur Verfügung stellten, so dass auf lange Sicht zufällig blieb, ob und welche der formalen Ziele tatsächlich erreicht wurden.
Den Grundgedanken aber nahm die Systemische Didaktik wieder auf. Parallel zum Aufbau des Modells von der Hierarchie der Lernsituationen wurden jene Fähigkeitsdimensionen herausgearbeitet, die grundlegend für jedes Lernen sind. Sie entsprechen insofern dem, was die Bildungstheoretische Didaktiker formale Fähigkeiten nannten. Da nun jede dieser Dimensionen durch entsprechende Modelle fassbar gemacht wurden, konnte ein “Zielsystem” individueller Fähigkeiten postuliert werden, welches das vage Sammelsurium formaler Fähigkeiten ersetzt.
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